Traumatherapie: Heilung für Körper & Seele nach emotional und körperlich überwältigenden Erlebnissen

Was ist ein Trauma?

Der Begriff Trauma bedeutet eine psychische Ausnahmesituation. Ein Trauma wird ausgelöst durch emotional und oder körperliche überwältigende Erlebnisse. Auch Unfälle können traumatisierend auswirken. Welche Erlebnisse traumatisch wirken ist individuell. Was eine Person «kalt» lässt, hinterlässt bei einer anderen Person prägende, traumatische Spuren.

Was passiert bei Trauma & Stress im Körper?

Stressbelastungen und Trauma wirken sich nicht nur auf die Psyche und Emotionen aus, sondern auch auf den Körper. Der Körper hat ein Gedächtnis für Erfahrungen. Im Körper wird alles aufgezeichnet und wir tragen solche Erfahrungen als chronische Anspannung oft über viele Jahre mit uns herum. Die chronische Anspannung kann allerlei und diffuse Symptome wie Muskelschmerzen, Gelenkprobleme, Arthrose etc. verursachen.

Traumatherapie adressiert die tiefen Wunden, die durch emotional und körperlich überwältigende Erlebnisse entstanden sind, indem sie auf eine sanfte, doch wirkungsvolle Weise den Heilungsprozess unterstützt. Es geht darum, den Betroffenen einen sicheren Raum zu bieten, in dem sie lernen können, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und die damit verbundenen Emotionen freizusetzen. Methoden wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder körperorientierte Ansätze helfen, das Trauma aufzulösen und die Verbindung zwischen Körper und Geist zu stärken. Durch die Therapie können Betroffene lernen, ihre Resilienz zu erhöhen und wieder ein Gefühl von Kontrolle und Selbstbestimmung in ihrem Leben zu erlangen. Diese Prozesse ermöglichen es, die chronische Anspannung zu lösen und die durch das Trauma verursachten körperlichen Symptome zu lindern.

Was passiert bei Trauma & Stress auf der neuromuskulären Ebene?

Unser Körper zieht sich unter extremen Stress und bei einer Panikattacke instinktiv zusammen und nimmt dabei eine halbfötale Position ein. In dieser Position werden die lebenswichtigen inneren Organe und der Kopf geschützt. Ausgelöst wird diese Stressreaktion durch den Psoas Muskel, der bei Kampf- oder Flucht-Reaktion zusammenzieht. Die Psoas Muskeln verbinden Rumpf, Becken und Beine miteinander. Im Bedrohungsmoment wird die Muskelgruppe hormonell aktiviert und speichert den körperlichen, emotionalen und mentalen Stress in einem latenten Anspannungsmodus. Der Körper bleibt somit dauernd im Stresszustand, sofern die Belastungsreaktion nicht ausgeleitet. wird.

Was passiert im Nervensystem bei Stress?

Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass es drei physiologisch Grundzustände des autonomen Nervensystems gibt und diese mittels einer Ampel, resp. Farben dargestellt:

  • Grün: der ventral parasympathische, entspannte Zustand
  • Gelb: der sympathische, angespannte und aufgeregte Zustand
  • Rot: der dorsal parasympathische Zustand, der erstarrte Zustand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn wir uns gefühlt in Lebensgefahr befinden und das Nervensystem signalisiert, dass es um Leben und Tod geht (rot) verändert sich der körperliche Zustand zu einer Spannungsspitze. Wir können nicht wegrennen, sondern erstarren und fahren die Körperfunktion herunter.

Geht es uns gut und sind wir gesund, können wir zwischen Entspannung (Grün) und Stress (Gelb) hin und her wechseln, Nach einer stressigen Phase entspannen wir uns wieder. Schwierig wird es, wenn wir im gelben Zustand stecken bleiben und die Angst bleibt. Dann müssen wir aktiv werden, um den Körper und das Nervensystem zu beruhigen.

Was passiert auf psychischer Ebene bei Trauma?

Bei einem Trauma legt das Gehirn alle unnötigen Wahrnehmungen ab  und Handlungen wie Fluchtreflex oder auch das Erstarren stehen im Zentrum.

Das Hirn schaltet somit von gezieltem Verhalten auf instinktives Verhalten, wie man es aus dem Tierreich kennt, um. Der Körper ist dann zum Erstarren, Kampf oder zur Flucht bereit. Bei diesem Vorgang werden Adrenalin und Noradrenalin sowie Endorphin, die sogenannten Stresshormone ausgeschüttet.

Die Trigger für traumatischen Stress sind vielfältig, ebenso die Auswirkungen. Nicht jedes Ereignis führt bei jeder Person zu gleichen oder gleich schweren Symptomen. Mögliche Auslöser sind Kindheitsereignisse, Gewalt, Unfälle, familiäre Vorfälle, Krankheit, Verlust von geliebten Menschen und vieles mehr.

Was macht man in einer Traumatherapie?

In einer Traumatherapie werden traumatische Erfahrungen verarbeitet und gelöst. Die Behandlung umfasst eine traumspezifische Anamnese, Stabilisierung, Begleitung, Unterstützung und Reintegration. Es wird nach Ressourcen gesucht, um den Alltag zu bewältigen und Selbstberuhigung zu fördern. Unbehandelte Traumata können sich über Generationen hinweg negativ auswirken, daher ist eine frühzeitige Therapie wichtig, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Zwei mögliche Methoden für die Verarbeitung:

TRE
EMDR